Corona hat uns fest im Griff! Nach einer kurzen Verschnaufpause während der Sommermonate haben sich die Fallzahlen wieder ein hohes Niveau erreicht und vielen Menschen machen die alltäglichen Einschränkungen mehr und mehr zu schaffen. Sie vermissen den Kontakt zu Freunden und Familie und Einsamkeit, Sorgen und Zukunftsängste drücken in der dunklen Jahreszeit besonders aufs Gemüt. Auch wenn wir die Situation im Moment nicht grundsätzlich verändern können, so gibt es doch Möglichkeiten, den Herausforderungen der nächsten Zeit zu begegnen. Hier ein paar Anregungen für den Hausgebrauch:
Bleiben Sie in Kontakt – die Technik macht’s möglich
Auch wenn wir uns nur sehr eingeschränkt persönlich treffen können, so gibt es doch viele Möglichkeiten, mit den Menschen, die uns wichtig sind, in Kontakt zu bleiben. Eine WhatsApp an die Enkel, der virtuelle Kaffeetratsch mit der besten Freundin per Face-Time/Videocall oder das gute alte Telefonat ersetzen zwar keine Umarmung, aber wir bleiben in Verbindung – und damit nicht allein. Wir können unsere Sorgen teilen, uns gegenseitig unterstützen, aufmuntern, Halt geben und gemeinsam Pläne für die Zeit nach Corona schmieden.
Holen Sie sich Unterstützung, wann immer nötig!
Wenn Sie Ihre persönliche Situation so sehr belastet, dass Sie das Gefühl haben, nicht mehr zurecht zu kommen oder Sorgen, Ängste, Unruhezustände oder körperliche Beschwerden Sie nicht mehr schlafen lassen, sollten Sie sich ohne zu zögern Hilfe holen. Mögliche Ansprechpartner sind neben Familienangehörigen und guten Freunden unter anderem auch Hausärzte, psychosoziale Beratungsstellen, Therapeuten, Nachbarschaftshilfen oder auch die Telefonseelsorge.
Routine und Struktur schaffen Sicherheit
Die wenigsten von uns sind es gewohnt, über längere Zeit zuhause zu arbeiten und vielen fehlt zunächst der verlässliche organisatorische Rahmen. Feste Strukturen sparen aber auf Dauer Energie und geben uns Sicherheit, Orientierung und das Gefühl, die Dinge im Griff zu haben. Finden Sie heraus, wann Sie morgens am besten aufstehen, wann Sie am effektivsten arbeiten können und wann Sie Pausen einplanen sollten. Wenn Sie Ihren Tagesrhythmus gefunden haben, bleiben Sie möglichst dabei!
Rückzug ist wichtig
Jeder Mensch braucht dann und wann Zeit für sich. Wenn sich das gesamte Leben von Paaren oder Familien plötzlich 24 Stunden unter einem Dach abspielt, wird dies schwierig und Spannungen sind vorprogrammiert – egal wie gern wir einander haben. Besprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Partner und Ihren Kindern, wer wieviel Zeit für sich braucht und überlegen Sie gemeinsam, wie sie dies am besten umsetzen können. So können Sie z.B. einen Raum oder einen bestimmten Platz in der Wohnung als Rückzugsbereich festlegen oder feste Zeiten vereinbaren, in denen Sie ungestört bleiben können.
Steuern Sie bewusst Ihren Nachrichtenkonsum
Den meisten Menschen ist es wichtig, sich über die aktuellen Entwicklungen, Kontaktbeschränkungen etc. auf dem Laufenden zu halten. Ob wir dabei gut informiert werden oder uns durch übermäßigen Nachrichtenkonsum unnötig verunsichern und belasten, haben wir dabei selber in der Hand. Entscheiden Sie selbst, wie häufig und woher Sie Ihre Nachrichten beziehen und beobachten Sie genau, was Ihnen guttut und was nicht. Wenn Sie unter Einschlafstörungen leiden, sollten Sie Nachrichten & Co. eher in den Vormittag oder frühen Nachmittag legen.
Pimpen Sie Ihren Alltag
Pandemien lassen sich nicht davon beeinflussen, ob Sie gerade nervös oder zufrieden sind. Während Sie sich also an Kontaktbeschränkungen und Maskenpflicht halten, dürfen - und sollen Sie - Ihren Alltag so angenehm wie möglich gestalten. Kochen Sie gemeinsam mit der Familie, freuen Sie sich auf den Videoabend bei einem Gläschen Wein, gönnen Sie sich tagsüber kleine Pausen oder einen entspannenden Spaziergar und schlafen Sie ausreichend. Das alles wird Ihnen und Ihrer Familie helfen, gut durch die nächsten Monate zu kommen – körperlich und seelisch.
Bewegung tut der Seele gut
Der Mensch ist nicht zum Sitzen gemacht und der positive Effekt von ausreichender Bewegung auf Körper und Psyche ist unumstritten. Dabei ist es nicht wichtig, was Sie tun, sondern dass Sie - idealerweise täglich - für ausreichend körperlichen Ausgleich sorgen. Die Möglichkeiten sind vielfältig und reichen von Trainingsangeboten im Internet bis hin zu Spaziergängen oder Fahrradtouren in freier Natur. Probieren Sie einfach aus, was Ihnen am meisten Freude bereitet.
Und wem das alles nicht zusagt, der kann immer noch den Rat von Abraham Lincoln befolgen: "Halte dir jeden Tag 30 Minuten für deine Sorge frei – und in dieser Zeit mach ein Nickerchen.“